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Wie der Feldgraue Spricht


Pete1052

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Wie der Feldgraue Spricht by Karl Bergmann, a book of German army slang and idiom published in 1916, is available online by clicking here.

Editorial Revision: Following is another link to the book in case the one above doesn't work.

Wie der Feldgraue Spricht

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People in Britain and Germany are unable to make the links in the message above function. I speculate that some sort of international legal dispute about copyright law has caused the provider to prevent these links from working outside of the U.S. My apologies to everyone. The following is a sample of text from the book--the conversion from Fraktur to digital text probably has introduced some errors.

wegen ihres gedrungenen Laues führen die schweren Feld- Haubitzen die Vezeichnung llröten; österreichische Gebirgs- Kanonen, die den deutschen Truppen in den Karpathen zur Verfügung gestellt wurden, bekamen von den Deutschen wegen ihrer niedrigen Räder den Namen Vackel.

Auch ganze Vatterien meiden getauft. Die ihre Ztel- lungen rasch wechselnden feindlichen Motorbatterien heißen tteisepreoiger, wanderzirkusse oder auch Reiseonkels: sie fahren an einem günstigen Orte auf, geben ein leb- Haftes Feuer ab und verschwinden schnell wieder, um in einer anderen Gegend rasch wieder aufzutauchen; sie streuen „Reisemuster" aus, die deutsche Artillerie wartet, bis die Reiseonkels wiederkommen, damit sie ihnen die „Ve> stellungen" hinüberschicken kann, Auch die Internationale sei nicht vergessen, das sind belgische Geschütze mit ban.- rischer Vedienung, französischer Munition und englischen Zielen!

Der Geschützkampf selbst ist ein LiebeigabenpaKet- austausch. Die PaKetpoft in Gestalt der Munitionskolonne schafft die Liebesgaben herbei. Und welche Menge der verschiedenartigsten Liebesgaben und welche Fülle der Vezeichnungen! Die Form der Geschosse, die mehr oder minder große Zchnelligkeit, mit der sie die Luft durchziehen, die beim Zerschellen entstehenden Rauchwolken, das pfeifen, Heulen, Zausen, Zischen, Fauchen, Rollen, Krachen, prasseln beim Rbschuß, Flug und Zerschellen, alles das ließ eine schier unübersehbare Zahl von Geschoß- namen entstehen. Und wie verschiedenartig die Eindrücke, die durch Form und Ton und Vewegung der Geschosse ausgelöst werden! Die einen sehen und hören in den dahinsausenden Geschossen Tiere; das sind wohl die poetischer veranlagten Naturen, andere vergleichen sie in mehr praktisch-nüchterner weise mit Verkehrsmitteln alter und neuer Zeit; wieder andere vergleichen sie mit Personen oder Gegenständen oder suchen die Geräusche unmittelbar nachzuahmen. Zo heißen die Granaten der französischen Flachbahn-Zchnellfeuergeschütze llettenhunde, weil sie plötzlich angesaust kommen und dadurch an das Anspringen eines bösen Hundes erinnern (oder nach dem Geräusch in Erinnerung an die Redensart: heulen wie ein Kettenhund Schloßhunds?): auch als windhunde werden solche Ge- schosse bezeichnet. Ebenfalls mit Vezug auf ihre Zchnellig- keit heißen die französischen 7,5 cm-kalibrigen Zpreng- granaten stinnwiesel (d. i. der gemeine Iltis), wahrend die langsamer dahinziehenden schweren Geschosse Vlind schleichen sind. Die Geschosse der deutschen Flachbahn- geschütze, welche die feindlichen Gräben beschießen und dicht über die Köpfe der deutschen Zoldaten hinweghuschen, sind llatzen. Nach dem schwarzen Rauch, der sich beim Zerplatzen entwickelt, werden die schweren Granaten schwarze Viefter oder schwarze säue genannt; daneben gilt auch die Venennung llohlenllaften, also eine Vezeichnung nach einem Gegenstande. Hier sind besonders jene Venennungen erwähnenswert, denen die Namen von Verkehrsmitteln zugrunde liegen: Hochbahnen, schwebebahnen, Luftomnibuffe. V-3üge bevölkern die Luft; neben diesen neuzeitlichen ve- förderungsmitteln gibt es aber auch einfache Leiterwagen und Vollwagen: lauter unter Anspielung auf das rollende Geräusch gebildete Vezeichnungen für die schweren Geschosse. Der Name Nollwagl ist besonders bei den bayrischen Truppen für die schweren deutschen Geschosse üblich, die, wie dem Verfasser geschrieben wurde, mit einem eigenartig rollenden und zischenden, doch „gemütsruhigen" Tone durch

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And a bit more:

sind die mit grünlichem Ztoffe bespannten Kampfflugzeuge. Die schnellsteigenden und schnellfliegenden, mit Maschinengewehren bewaffneten Kampfflugzeuge der Franzosen heißen Vauernschreck oder Terberus. Gin Flieger nimmt den Gegner an wie ein Keiler den Jäger. Ein französisches Flugzeug, das täglich morgens zu bestimmter Ztunde erschien und Vomben abwarf, war der Grobian, während ein andrer französischer Flieger, der abends erschien, ohne Vomben abzuwerfen, der stille Herr hieß, Häufig sucht der feindliche Flieger dem unsrigen den weg abzuschneiden, um dann mit fast senkrechtem Zturzflug wie ein Habicht auf ihn herabzu,,stoßen" und ihn im geeigneten Augenblick mit dem Maschinengewehr zu „begaben". Daher werden die feindlichen Flieger auch Habichte genannt. Vei der Marine heißen die Flugzeuge vielfach fliegende Hunde. Fliegen kann man nicht bei jedem wetter, sondern nur, wenn die Vewölkung ein sicheres Orientieren und Veol>- achten in kriegsmäßiger Höhe erlaubt. Nur dann ist Flugwetter. Ist es unsichtig, so ist Flaschenwetter. Geht

der Flieger bei niedrig hängenden wolken los, so gerät er bald in eine waschküche; dann läuft er Gefahr, sich zu verfranzen, und macht, wenn er auch heil nach Hause kommt, doch nur einen FehlflUg, d. h. einen Flug ohne Erfüllung des Auftrags. Im übertragenen Zinn bedeutet Fehlflug überhaupt den Mißerfolg. Zteigt ein Flieger einem kleinen Mädchen nach, kann den begehrten Vubanz (Kuß) aber nicht empfangen, wird vielmehr abgeblitzt, so muß er „Fehlflug" melden. Auch von der Krbeit dez Motors entlehnt der Flieger eine Reihe von Vilbel», Zpricht jemand ungewöhnlich schnell, so redet er Mit l.W Touren; unter Tourenzahl (die Fabriken sagen jetzt: Dreh-

zahl) sind die von der Luftschraube in der Minute ge- machten Umdrehungen zu verstehen. Nach der Landung wird der Motor durchgedreht, um die schlechten Gase aus den Zylindern zu entfernen. Darauf wird in die Kom- pression5hähne Petroleum eingespritzt, Von dieser Einspritzung wird ebenfalls ein übertragener Ausdruck entlehnt. Der Flieger empfängt eine Einspritzung, wenn ihm ein 5chnap5 gereicht wird. Die Vomben, die der Flieger abwirft, sind llnallbonbons, llnallerbsen oder Eier, werden die Cier zur Osterzeit abgeworfen, so sind es Ostereier. Die kleinen Handgranaten heißen auch amtlich Hlieger- mällschen. Zeigt sich ein feindlicher Flieger über einer deutschen Ztellung, dann heißt es: Obacht! eine Fliege: ein ganz Vorsichtiger sagt wohl auch: Vielleicht hat die Fliege die NagelKifte bei sich, und meint, der Flieger führe Fliegerpfeile (Nägel) mit sich. Zchwirrt ein Flugzeug surrend heran, so heißt es bei den plattdeutschen: Hör', de VllMP- döscher (die Dampfmaschine) is all wedder an de llrveit. tine Kiste muß schnell sein: sie darf nicht langsam wie eine Votenfrau schleichen. Deshalb bedeutet „schnell" die guten Eigenschaften überhaupt; ein schönes Mädchen ist ein schnelles Mädchen, ein schneller stock ist ein schöner Ztock. Die Luftschiffer mit Frei-, Fessel- oder Lenkballonen sind die lächerliche oder die aufgeblasene UonKurrenz. Der Fesselballon ist die yimmelswurft, die große oder gelbe Leberwurst, der Preßkopf.

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